Steile These, ich weiss! Aber mit meinem Guide wirst Du am Ende des Artikels eine 1a Maschenprobe stricken können!
Inhalt:
Was ist die Maschenprobe eigentlich?
Laut Duden: [quadratisches] Stückchen Strickwerk, mit dessen Hilfe die Anzahl der für ein bestimmtes Strickmuster nötigen Maschen ermittelt wird
Laut mir: [quadratisches] Stückchen Strickwerk, mit dessen Hilfe die Anzahl der für ein bestimmtes Strickmuster nötigen Maschen ermittelt wird und vor allem dazu dient, einen in den Wahnsinn zu treiben.
Als allererstes darfst Du Dir auf die Schulter klopfen!
Denn: Du bist bereit, Dich mit der Maschenprobe auseinander zu setzen, und Zeit zu investieren, damit Dein Strickstück am Ende richtig geil wird! Das ist richtig cool!
Denn eigentlich will man ja gleich losstricken und sich nicht noch mit diesem Scheiss Läppchen aufhalten, dass da dann so traurig rumliegt und darüber richtet, ob das ganze Strickstück klappt oder nicht.
Ich erzähl Dir mal kurz, warum ich diesen Artikel schreibe- nicht dass es schon genug Blogpost zur Maschenprobe gibt… 😂😂
Ganz ehrlich: Herzlichen Willkommen bei meiner Therapie, in der Kathi erzählt, was in Ihrem Strickleben schon alles scheisse gelaufen ist, wie sie das hinbekommen hat und wie Du diese Fehler vielleicht nicht machen musst.
Und falls bei Dir auch schon die Maschenprobe völlig am Arsch war oder andere Dinge komplett für den Müll waren:
YOU ARE NOT ALONE!
So, jetzt aber genug mit ulkigen Gifs… Habe die Funktion erst entdeckt, deshalb müsst Ihr jetzt da mit mir durch…
Zurück zur Therapie:
Hallo, ich bin Kathi und ich habe ein Problem mit Maschenproben (gehabt).
Warum ein Problem?
Erstmal habe ich gar nicht verstanden, warum ich das genau mache… Jetzt denken sich vielleicht manche: Boah, ist die Alte doof… Ja nee. Ich habe angefangen zu stricken und da stand in der Anleitung: Nimm Wolle xy und Nadelstärke z und stricke die angegebene Größe. Easy, oder?
Und wer jetzt immer noch lacht und denkt, dasss die Alte den Schuss nicht gehört hat: Denke mal bitte an Deine ersten Projekte… Waren wahrscheinlich auch eher so semi, oder? Mir geht übrigens nicht drum, jemanden zu dissen, sondern darauf aufmerksam zu machen, dass wir alle irgendwann mal angefangen haben. Und zwar bei 0. NULL. Nada. Und das ist absolut ok!
Also, mein Pulli mit der angegebenen Wolle und der angegebene NS (Nadelstärke wird oft so abgekürzt…) war natürlich kacke. Passte hinten und vorne nicht, war zu lang und überhaupt.
Und ich hatte keine Ahnung, woran das lag…
Hab doch alles wie in der Anleitung gemacht. Das ist doch wie ein Backrezept, oder???
Es wäre schön, aber NEIN.
Die Anleitung ist zwar ein Rezept, aber eher wie so ein mündlich überliefertes von der Oma, die Dir auf die Frage, wieviel von jeder Zutat rein muss in den so geliebten Käse- Kuchen, antwortet:
„Haja, machsch es halt so, dass es passt…“
Äh… ja… danke… und jetzt?
JETZT kommt die Maschenprobe ins Spiel!
Denn die gibt dir Auskunft über Deine Zutaten! Das ist quasi ein Probe- Mini- Käsekuchen 😋
Folgende Dinge verrät uns die Maschenprobe:
- Die Maschenanzahl, mit der ich 10cm Breite stricke in genau diesem Muster
- Die Reihenanzahl, mit der ich 10cm Höhe stricke in genau diesem Muster
- Wie die Farbe und das Muster harmonieren
- Wie das Maschenbild des fertigen Stückes aussehen wird
- Ich kann sogar ableiten, wieviel Wolle ich ungefähr verbrauchen werden
- Ich kann Techniken üben, die ich später für das Strickstück brauche
Wie geht die Maschenprobe?
- Du nimmst das Garn und die Nadeln, die Du verwenden willst
- Du schaust in der Anleitung, wie viele Maschen 10cm ergeben sollen.
- Du schaust auch, in welchem Muster die Maschenprobe gestrickt wird.
- Schlage die Anzahl der Maschen aus Punkt 2 plus ca. 40% mehr an (bei 20 Maschen wären das 20+8= 28 Maschen) plus 3 Randmaschen auf jeder Seite an. (Bei 20 Masschen also: 20+8+(2×3)= 34 Maschen).
- Am besten machst Du das mit der angegebenen Anschlagmethode, dann kannst Du die auch gleich üben!
- Stricke nun so 6 Reihen kraus rechts (bei dickem Garn auch weniger 😉)
- Jetzt startest Du mit Deinem Muster: Randmaschen kraus rechts (also in Hin-und Rückreihe) dann das angegebene Muster, dann wieder die Randmaschen
- Das machst Du jetzt bis der Lappen so 10 cm hat.
- Dann kommen wieder ein paar Reihen kraus rechts.
- Dann wird abgekettet. Nimm am besten die in der Anleitung angegebene Abkettmethode bzw die, die Du später verwenden willst, dann kannst Du gleich üben und gucken, ob das auch passt…
- Wenn Du magst, messe doch jetzt schon mal aus und notiere Dir das Ergebnis- das kannst Du dann später mit der fertigen Maschenprobe vergleichen, und das ist 🤯🤯
- Jetzt kommt der nervigste Teil (finde ich… 😉): Waschen und trocknen. UND ACHTUNG: Hier passiert oft der Fehler!
Aber:
Also:
Trockne Deine Maschenprobe so, wie Du auch das Strickstück am Ende trocknen würdest!!!
Ein Tuch mit Lochmuster wird zB meistens wie die Sau geblockt, damit das Muster schön zur Geltung kommt… (Ok, ob man dafür ne Maschenprobe braucht, sei dahingestellt, aber als Beispiel muss das jetzt halt herhalten…)
Einen Pullover willst Du wahrscheinlich nicht jedesmal nach dem Waschen mit Pins und Kämmen und sonst noch was in Form ballern… Sondern einfach liegend trocknen.
Verstehst Du, worauf ich hinaus will?
Eben: Wenn Du eine Maschenprobe für einen Pullover spannst bis zum Gehtnichtmehr, wird der Pullover, den Du dann nur liegend trocknest nicht passen…. 💡💡
Nun aber weiter: Der Lappen is endlich trocken und messbereit!
Aber erstmal gucken wir uns das Ding genau an:
Gefällt Dir, was Du gestrickt hast?
Denn wir stricken ja, um etwas uniques zu machen, dass wir gerne tragen! Also stelle Dir folgende Fragen:
- Gefällt mir das Maschenbild? Oder ist es zu gequetscht oder zu löchrig?
- Gefällt mir meine Farbzusammenstellung?
- Gefällt mir das Muster?
- Passen die Farbe/Färbung der Wolle und das Muster zusammen?
Wenn Du die Fragen mit JA beantwortest, holst du jetzt dein Massband, dein Maschenprobenfensterchen, den Holzmeter oder was auch immer Du zum Messen verwenden willst raus. ( Mein Handy kann zwar auch irgendwelche Abstände über die Kamera messen, ist aber nicht so präzise- deswegen finde ich es ungeeignet…)
Wenn du eine oder mehrere Fragen mit NEIN beantwortest, gehe zurück auf Start und löse erst diese Probleme bevor Du dein Projekt wirklich startest, denn sonst wirst Du -das schwöre ich Dir- nicht zufrieden sein…
Jetzt wird gemessen!
- Lege die Maschenprobe entspannt vor Dich auf eine feste Unterlage.
- Messe nun die Maschen einer Reihe aus, und zwar in der Mitte der Maschenprobe. Und zwar ohne Zuppeln und Ziehen! 😉 Notiere das Ergebnis!
- Nun misst Du die Reihen aus; da wir ja nur so 10cm gestrickt haben, wird das am Rand manchmal etwas unschön- miss also in der Mitte der Maschenprobe die Anzahl der Reihen auf 5cm und multipiziere mit 2. Notiere Dir auch das Ergebnis.
Und nun?
Haben wir zwei Möglichkeiten:
1. Die Maschenprobe passt!
Juhu! Mach nen Sekt auf und starte Dein Strickprojekt!!
2. Die Maschenprobe weicht ab:
- Du hast zuviele Maschen auf der Nadel: Mit einer Nadelstärke mehr probieren (denn Du kriegst weniger große Maschen auf 10cm aufgereiht)
- Du hast zu wenige Maschen auf der Nadel: Eine Nadelstärke runtergehen (denn Du bekommst mehr kleine Maschen auf 10cm aufgereiht)
- Beides keine Option? Dann wird umgerechnet! Wie das geht zeige ich dir bald hier: Hier kommt noch ein Link rein, wenn ich den Beitrag uff die Kette krieg 😁
Ich wünsche Dir viel Spass mit Deinen Maschenproben in Zukunft! ❤️❤️❤️
PS: Diese Beiträge sind noch geplant:
- Maschenprobe in der Runde
- Die ultimative 11-Punkte-Checkliste für Deine Maschenprobe
- Mit Hilfe der Maschenprobe eine Anleitung umrechnen
Also: Stay tuned!
Konnte ich Dir helfen? Hast Du etwas erfahren, was Du davor noch nicht wusstest? Lass es mich gerne wissen! Hinterlass mir hiereinen Kommentar oder schreibe mir auf Instagram!
Wunderbar geschrieben und super erklärt. Danke dafür 👍
Liebe Sabine,
vielen Dank!❤️
meeeega amüsant geschrieben und toll zu folgen. Danke^^
Vielen Dank!!! ❤️
Toll und mit viel Wahrheit geschrieben….. danke schön! Ich warte schon gespannt auf die Fortsetzung.